Die Geschäfte von Bertelsmann verzeichneten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 insgesamt eine positive Entwicklung. Der Konzern verbesserte sich bei Umsatz, Operating EBITDA und Konzernergebnis gegenüber dem Vorjahr und übertraf teilweise die zu Jahresbeginn getroffenen Erwartungen. Auch bei der strategischen Transformation hin zu einem wachstumsstärkeren, digitaleren, internationaleren und diversifizierteren Konzern erzielte Bertelsmann wesentliche Fortschritte.
Im Berichtszeitraum erhöhte sich der Konzernumsatz leicht um 1,4 Prozent auf 17,2 Mrd. € nach 17,0 Mrd. € im Vorjahr und entsprach damit den getroffenen Einschätzungen (Prognose im Geschäftsbericht 2016: leicht steigender Umsatz). Das organische Umsatzwachstum lag bei 1,7 Prozent. Eine positive Prognoseabweichung ergab sich für das Operating EBITDA, das u. a. aufgrund des Veräußerungsgewinns von Gebäuden in Paris in Höhe von 94 Mio. € mit 2.636 Mio. € (Vj.: 2.568 Mio. €) über dem Vorjahresniveau lag (Prognose im Geschäftsbericht 2016: stabile Entwicklung). Der zur Konzernsteuerung verwendete BVA lag mit 121 Mio. € stark unter dem Vorjahreswert von 147 Mio. € (Prognose im Geschäftsbericht 2016: stark abnehmender BVA). Die erwartete Entwicklung spiegelt den primär investitionsbedingten starken Anstieg des durchschnittlich investierten Kapitals wider, der den positiven Effekt aus einem verbesserten operativen Ergebnis überkompensierte.
Im Geschäftsjahr 2017 lag der Fokus des Vorstands unverändert auf den vier strategischen Stoßrichtungen – Stärkung der Kerngeschäfte, digitale Transformation, Ausbau von Wachstumsplattformen sowie Expansion in Wachstumsregionen. So wurden die Kerngeschäfte insbesondere durch die Zusammenführung von RTL Radio France und Groupe M6, die Anteilsaufstockung an Penguin Random House auf 75 Prozent sowie die weitere Fokussierung von Gruner + Jahr auf die Kernmärkte Deutschland und Frankreich gestärkt. Die digitale Transformation wurde unter anderem durch die vollständige Übernahme von SpotX und starkes Wachstum im Bereich Onlinevideo bei der RTL Group vorangetrieben. Der Ausbau der Wachstumsplattform BMG umfasste den Erwerb des Unternehmens BBR Music Group sowie weitere Investitionen und Vertragsnahmen von Künstlern. Im Bildungsbereich baute Relias sein Geschäft organisch und durch die Akquisition von WhiteCloud Analytics weiter aus. In den Wachstumsregionen wurden weitere Neu- und Folgeinvestitionen getätigt.
Die Finanz- und Vermögenslage ist trotz der erhöhten Verschuldung nach wie vor solide. Trotz der Finanzierung der Anteilsaufstockung an Penguin Random House lag der Leverage Factor im Berichtszeitraum mit 2,5 auf dem Niveau des Vorjahres. Die ausgewiesenen liquiden Mittel zum 31. Dezember 2017 in Höhe von 1,4 Mrd. € (31. Dezember 2016: 1,4 Mrd. €) stellen eine ausreichende Liquidität dar. Die Ratingagenturen Moody’s und S&P stuften die Kreditwürdigkeit von Bertelsmann unverändert mit Baa1 bzw. BBB+ und einem stabilen Ausblick ein. Insgesamt hat Bertelsmann das Geschäftsjahr 2017 erfolgreich beendet und ist finanziell solide aufgestellt.